Heute geht es weiter – so arg viel ist es gar nicht mehr. Heute wird die Jacke fertig genäht und übermorgen geht es dann noch an die Kapuze.
Zuerst werden die Snaps für die Kapuze befestigt. Sie sollten 2 cm von der Kragennaht entfernt angebracht werden. Der erste liegt in der Mitte, genau über dem Knips.
Die Lage der anderen Snaps kannst Du an dieser Zeichnung ablesen. Bitte beachte, dass die Abstände von der Naht aus gemessen werden und dass ggf. noch die Nahtzugabe von 1 cm hinzugerechnet werden muss.
Markiere Dir die Snaps mit einem Stift.
Snaps brauchen, damit sie gut halten und gut schließen, eine bestimmte Stoffdicke. Bei dünnerem Softshell ist eine Lage häufig zu dünn. Dann ist der Dorn zu dick und der Snap schließt nicht richtig.
Deshalb habe ich mir kleine Softshellquadrate zugeschnitten und unter die Snaps gelegt. So ist die Höhe perfekt. Teste dies bitte an einem Reststück. Bei Webwarestoffen (Jeans, Cord), die nicht so dicht gewebt sind, habe ich 2 Lagen Vlieseline H 250 untergebügelt.
Befestige die Snaps. Achte darauf, dass die Randsnaps hinter der Kragenblende verschwinden und diese nicht mitgefasst wird. Verwende für den Kragen das rundere „socket“ des Snaps. Das sieht schöner aus, wenn die Jacke ohne Kapuze getragen wird.
Jetzt wird der innere Kragen rechts auf rechts auf den äußeren Kragen gesteckt, und zwar oben und jeweils an den kurzen Seiten. Die eingefasste Rundung zeigt dabei nach unten. Der Reißverschlusszipper muss unten am Einfädler sein.
Jetzt wird der Kragen mit Geradestich angenäht…
…beim Nähen liegt der äußere Kragen oben, so kann man an den kurzen Seiten auf der vorher genähten Naht nähen. Ich habe deshalb auch wieder meinen Reißverschlussfuß eingesetzt. Nähe bitte vorsichtig mit dem Handrad über den Reißverschluss, so kannst Du an den Zähnen vorbei manövrieren. An den Ecken lasse die Nadel im Stoff stecken, drehe den Stoff um 90° und nähe dann weiter. Achte auch darauf, dass Du an der oberen Kante den Reißverschlussuntertritt nicht mitfasst.
So sollte das jetzt aussehen.
Wende den Kragen und schließe den Reißverschluss. Kontrolliere, ob beide Seiten gleich hoch sind und korrigiere sie ggf. indem Du die zu hohe Seite etwas weiter unten abnähst.
Dann kannst Du die Ecken und auch den überstehenden Reißverschluss kürzen.
Jetzt wird der Kragen an der Oberkante abgesteppt. Ich steppe dabei nur bis zur Kragenblende. An der Kragenblende selbst ist meiner Nähmaschine das Material zu dick.
Jetzt wird der Aufhänger genäht.
Falte das Baumwollschrägband einmal mittig (linke Seite innen) und steppe die offene Kante ab. Kürze das Band auf ca. 11-12 cm.
Wer möchte, kann auch ein Webband oder eine Kordel für den Aufhänger nehmen.
Jetzt wird der Aufhänger an der Naht zwischen Halsausschnitt und Kragen festgesteckt. Stecke ihn jeweils rechts und links, 1-2 cm vom Knips entfernt auf die Nahtzugabe.
Fixiere den Aufhänger mit wenigen Stichen innerhalb der Nahtzugabe.
Jetzt wird der innere Kragen angenäht. Klappe dazu die Nahtzugabe am Halsausschnitt in den Kragen und stecke die eingefasste Kante darauf. Achte darauf, dass der Kragen nicht verzogen ist.
Jetzt wird der Kragen von rechts angenäht. Ich nähe die erste Naht knappkantig auf dem Kragen. Dabei fasse ich immer wieder unter die Jacke, um die Stecknadeln zu entfernen. Ist Deiner Nähmaschine der Kragenbeleg zu dick, beginne mit dem Annähen erst hinter dem Kragenbeleg. Manche Nähmaschinen mögen auch das Elasthan im Falzband nicht und lassen ständig Stiche aus. In dem Fall musst Du das Falzband (das ja nur für eine sauberere Optik ist) weglassen.
Dann wird eine zweite Naht daneben gesetzt. Diesmal knappkantig auf der Jacke. Da hier das Material nicht zu dick ist, solltest Du bis zum Reißverschluss nähen können. Eine Hebamme (dünnes Stückchen Holz oder Plastik) hilft Dir dabei, den Höhenunterschied auszugleichen, sollte Deine Nähmaschine bei dieser Naht Stiche auslassen.
So sieht der Kragen aus, wenn der Beleg bei der ersten Naht nicht mitgefasst wurde.
Von Innen schaut das dann so aus. Beide Nähte sollten auf dem Kragen bzw. auf der Einfassung laufen.
Reißverschlussblende und Saum
Jetzt wird die Reißverschlussblende festgenäht. Kürze dafür die Tasche an der offenen Kante. Das geht am Besten mit Rollschneider und Lineal…
… so dass die Tasche genau neben den Reißverschluss passt und keine Wellen schlägt, wenn dieser umgeklappt ist. Ich musste ca. 1,5 cm kürzen.
Wenn Du magst, kannst Du auch jetzt die Tasche an der offenen Kante zusammennähen. Dann ist sie auf jeden Fall zu, auch wenn Du sie im nächsten Schritt nicht ganz mitfassen solltest.
Klappe den Reißverschluss um, stecke ihn fest und nähe das elastische Schrägband an der noch offenen Kante fest. Achte besonders auf Höhe der Tasche darauf, dass diese nicht verrutscht und auch wirklich mitgefasst wird. Aus diesem Grund nähe ich diese Naht auch von links (einige meiner Probenäher hatten damit aber Probleme und haben die Naht lieber von rechts genäht)…
…so sollte das jetzt aussehen.
Die Naht geht unten bis zum Saumende…
… und oben bis zu dem doppelt angesteppten Halsausschnitt. Wenn Du möchtest, kannst Du noch eine zweite Absteppnaht direkt neben dem Reißverschluss setzen. Die andere Reißverschlussseite ebenso arbeiten.
Kontrolliere den Saum auf Unebenheiten, vor allem an den Nähten, und begradige diese.
Jetzt wird die Saumkante mit elastischem Schrägband eingefasst. Lasse das Band an der Kante 2 cm überstehen und nähe es dort auch zusammen. Da es etwas schwierig ist, auf dem Einfassband zu starten, empfehle ich Dir, mit ein paar Stichen auf der Jacke zu starten und dann rückwärts zu nähen.
Das Einfassband sollte beim Annähen etwas gedehnt werden.
Auch am Ende sollte wieder ein kleines Stückchen Schrägband überstehen und zusammengenäht werden.
Klappe jetzt den Zipfel bis zur Kante um…
…und schlage dann den Saum um. Der Saum sollte genau um die untere Taschenkante gehen. Achte darauf, dass der Saum an beiden Seiten genau gleich umgeklappt ist. Schließe nach dem Stecken zur Kontrolle den Reißverschluss.
Wenn Du keine Taschen genäht hast, orientiere Dich bei Umschlagen an der Tabelle zur Saumzugabe.
Nähe den Saum fest. Steppe ihn von innen, knappkantig auf der Einfassung. Achte darauf, dass die Nähte vorne auf der gleichen Höhe sind.
Nähen des versteckten Ärmelbündchens
Bevor es weitergeht, kannst Du noch mal die Länge der Ärmel am Kind kontrollieren. Die vorher gemachte Markierung zeigt die fertige Ärmellänge.
Schneide die Ärmelbündchen laut der Tabelle auf dem Ärmel zu.
Falte das Bündchen einmal längs. Die linke Stoffseite liegt dabei außen.
Nähe das Bündchen mit Geradestich zu einem Kreis. Die Nahtzugabe sollte eine halbe Füßchenbreite betragen.
Jetzt den Kreis einmal längs falten…
…und dabei die Nahtzugaben auseinander klappen.
Den Bündchenring über den Ärmel stülpen. Die offene Kante zeigt dabei nach unten. Bitte pass’ auf, dass die Bündchennaht genau auf die Ärmelnaht trifft.
Stecke das Bündchen ringsherum im gedehnten Zustand fest.
Das Bündchen beim Annähen so dehnen, dass es genau so lang ist wie der Oberstoff.
Nähe es mit der Overlock oder einem elastischen Stich der Nähmaschine zusammen.
So sollte das jetzt aussehen.
Klappe den Ärmel an der vorher gemalten Markierung nach innen. Die Markierung liegt an der Falz. Das Bündchen sollte jetzt komplett im Ärmel liegen. Die Nahtzugabe sollte dabei in Richtung des Bündchens geklappt werden. Auf das Stecken verzichte ich in diesem Fall, da die Klammern später nur beim Nähen stören würden. Die Kante kann zum fixieren vorsichtig gebügelt werden.
Jetzt wird innen im Ärmel einmal ringsherum mit Geradestich genäht. Achte darauf, dass die Nahtzugabe umgeklappt bleibt und nicht mitgefasst wird. Es empfiehlt sich einen Reißverschlussfuß einzusetzen, damit man möglichst nah neben dem Bündchen nähen kann.
Jetzt sieht man von außen nur noch eine Naht und das Bündchen verschwindet fast komplett im Ärmel.