Ich nähe dann mal ohne Nahtzugabe! Teil I

Wenn ich in den Weiten des Internets stöbere stoße ich sehr oft auf den Satz: Ich nähe es dann einfach ohne Nahtzugabe!
Jedes mal, wenn ich diesen Satz lese rollen sich mir die Fußnägel auf. Das ist nämlich Schnitttechnisch ein absolutes Fiasko. Deshalb möchte ich Euch in einer kleinen, losen Reihe mal zeigen warum das so ist, und wie ihr die Schnitte sinnvoll abändern und kombinieren könnt.

Also zuerst zum schönen Satz: Ich nähe dann mal ohne Nahtzugabe.
Ich habe mal meinen neuen Schnitt Trotzkopf als Beispiel genommen und Euch simuliert, was das für einen Schnitt bedeutet.

 Ich bin mal von einer Nahtzugabe von 1 cm ausgegangen. Das ist zwar schon eher viel, aber noch durchaus noch realistisch. Als Ausgang habe ich den Schnitt in 110 genommen. Bei einer Nahtzugabe von 1 cm landet ihr dann beim Rückenteil bei der Weite für Schnitt 98. Dass sind gleich zwei Größen kleiner.

Bei den Ärmeln ist es noch krasser. Da landet ihr nämlich bei 1 cm Nahtzugabe nicht etwa auch bei Größe 98, sondern gleich bei Größe 92, d. h. nicht nur zwei sondern gleich drei Größen kleiner als die Ursprungsgröße.
Danach habe ich mal die Ärmelkugel nachgemessen und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Plötzlich sind die Strecken von der Ärmelkugel nicht mehr gleich lang, sondern der Ausschnitt am Rücken/Vorderteil ist um 1,6 cm länger als die Strecke am Ärmel. Das lässt sich zwar beim Nähen durch etwas dehnen beheben, aber optimal ist es sicher nicht.

Noch problematischer ist dieser Satz, wenn ihr ihn z. B. auf mein Kapuzenkleid anwendet. Besonders beim Drehkleid habt ihr unten 6 Teile und oben nur 2. Wenn ihr hier ohne Nahtzugabe zuschneidet wird das Oberteil 4 cm enger und das drehende Rockteil gleich 12 cm. Das ist ein Unterschied von 8 cm und kann zu keinem guten Ergebnis führen.

Ich werde nie vergessen, wie eine Probenäherin das mal bei meinem Sommerhut gemacht hat. Das Kind war größentechnisch zwischen zwei Größen und die Näherin hat sich gedacht: Dann nähe ich einfach die größere Größe ohne Nahtzugabe. Herausgekommen ist ein Puppenhut, der natürlich überhaupt nicht gepasst hat (und dass der Schirm da auch nicht mehr angenäht werden konnte könnt ihr Euch ja vorstellen).

Mein Tipp für alle, die einen Schnitt etwas enger machen wollen: Näht den Schnitt eine Größe kleiner und verlängert dann die Armlänge und die Oberteillänge auf die richtige Körpergröße. So passen alle Teile noch zusammen und der Schnitt ist trotzdem enger. Ihr müsst nur aufpassen, dass ihr das Oberteil und die passende Ärmelkugel dazu ausschneidet. Genauso könnt ihr natürlich einen Schnitt weiter machen. Einfach eine größere Größe ausschneiden und dann auf die passende Größe kürzen. Allerdings müsst ihr dabei folgendes noch beachten. Ich gradiere meine Schnitt immer so, dass der Punkt unter der Achsel bei allen Größen auf einer Höhe ist.

Daher könnt ihr bei meinen Schnitten immer einfach eine Linie weiter wechseln. Sollte das bei einem Schnitt, den ihr ändern wollt einmal nicht sein müsst ihr die Strecken messen und dann abtragen.

Ich hoffe, ihr konntet damit etwas anfangen. Als nächstes zeige ich Euch, wie ihr Trotzkopf und Kapuzenkleid sinnvoll mixen, und was ihr noch so alles mit dem neuen Trotzkopf-Schnitt machen könnt.

56 thoughts on “Ich nähe dann mal ohne Nahtzugabe! Teil I

  1. Liebe Schnabelina,

    mir sind diese Zusammenhänge für den heutigen Beitrag zwar schon klar (habe Kurse zur Schnittkonstruktion gemacht), aber ich finde es sehr wichtig, das auf diese Weise mal darzustellen. Ich freue mich schon auf die weiteren Folgenden.

    Vielen Dank für deine Mühe,
    Liebe Grüße,
    Anke

  2. Da hast du mal ein wahres und klares Wort gesprochen! 😀 Super! Bei dem Satz kann man ja den Kopf auf die Nähtischplatte fallen lassen!

    Vielen Dank für den Beitrag!
    LG, Rike

  3. Liebe Schnabelina,
    ich finde, so kann man das nicht sehen, denn man nimmt ja nichts ab von dem Schnitt, sondern lässt lediglich die Nahtzugabe weg.Das mache ich häufig auch, es ändert nicht allzu viel, gerade weil meine Töchter sehr zart sind.
    Gruß Michaela

    1. tut mir leid, wenn ich mich hier einmische , ist nicht böse gemeint. ich gebe dir recht, dass man zwar nichts abnimmt, sondern "nur" ohne nahtzugabe zuschneidet. wenn du allerdings nähst, verbrauchst/gebrachst du ja die nachtzugabe und deine naht liegt dann sozusagen so, wie es in den schnitten oben eingezeichet ist. durch die naht wird dann der schnitt um, wie im obigen beispiel aufgeführt, etwa ein bis drei größen kleiner. ich denke das sollte mit diesem Beitrag verdeutlicht werden.
      kann natürlich trotzdem sein, dass das bei dir und deinen kindern so klappt und ist vermutlich auch ein bisschen schnitt und vielelicht sogar größenabhängig. bei einem Schnittmuster wie dem hut macht es auf jeden falle einen großen unterschied, da es sich ja da summiert.
      Liebe Grüße,
      Julia
      Liebe Grüße

    2. Geht mir auch so… Ich passe das immer etwas nach Gefühl an die proportionen meine Kindes an. Verstehe nicht ganz was daran schlimm sein soll die Ärmel zum Beispiel enger zu nähen, wenn das Kind zierlich ist. Nehme allerdings meistens dehnbaren Stoff. Bisher hat es immer gepasst. Auch wenn ich bei manchen stellen mehr Zugabe benutzt habe, da ich als Anfängerin immer zu viel weg genäht habe 😉
      Die Längen bleiben ja, weshalb man auch nicht drei Größen kleiner hat. vielleicht kommt es auch etwas darauf an bei welchen Größen man sich befindet? Ich habe die Nahtzugabe öfter vergessen…dadurch ist es halt etwas enger und passt meinen Kindern besser? Ein Schnittmuster fällt doch verschieden aus, kann man doch anpassen…

  4. DANKE!!!
    Und bitte mehr davon! Ich bin auch sehr entnervt von dem Satz "Ich nehme mehr Nahtzugabe".
    So deutlich wie du das auf deinen Bildern dargestellt hast, ist wirklich super.
    Das es doch so krass ist, war mir auch nicht bewusst!
    LG Kerstin

    1. Ich nähe ummer in der genauwen größe abet enger. Also Püppi hat 116 also nehme ich 116 in der länge aber in der breite meist 98 auch beim Drehkleid im übrigens unaer renner dieses Kleid. Ich werde immer wieder darauf anfesprochen.

    2. Falsch? Jedes Kind hat doch eine andere Figur? Wenn man das anpasst kann das doch nicht falsch sein? Wieso ist die Nahtzugabe bei der Logik dann nicht immer enthalten? Wenn man nähanfänger ist braucht man eventuell auch etwas mehr Nahtzugabe 😉

  5. Ui wie genial, das wird hier ja immer besser. Hätte mich das zwar nie getraut, so ohne Nahtzugabe. Aber die Tipps mit den Anpassungen, die sind vielleicht einmal Gold wert, falls sich die Kleine aus dem Standard raus bewegt. Vielen Dank!

  6. Danke für die deutliche Darstellung! Ich hab vor langer, langer Zeit mal genau diesen Fehler gemacht und heraus kam ein groteskes Nichts 😉 Aber am Anfang weiß man es halt nicht besser und Deine Bilder rücken sicher einige Vorstellungen gerade!
    Lieben Gruß
    Cati

  7. Die Schnittmuster sind so gradiert, dass die Außenkanten des SM genau gleich lang sind (bei der Ärmelkugel z. B.). Wenn Du jetzt Nahtzugabe dazu gibst, sind zwar nicht die Außenkanten mehr gleich lang, dafür aber immer noch die Nahtlinie. Darauf kommt es ja an.

    Zum verkleinern: Wenn Du überall am SM 1 cm weg nimmst verkleinerst Du es nicht proportional. Du veränderst dadurch die ursprüngliche Form des Schnittes. Würdest Du es einfach nur kleiner ausdrucken, würde es natürlich wieder passen, aber das ist nicht dasselbe wie wenn Du außen etwas abträgst.

    lg

    Rosi

  8. Da es ja doch noch Ungläubige gibt, sag ich es nochmal anders: die Größenlinien liegen nicht immer parallel zueinander, sondern mal dichter zusammen und mal weiter auseinander. Daher kann man nicht einfach plus oder minus NZG rechnen. Die logische Lösung.
    Auf den Bildern kann man gut erkennen, wie groß die Abweichungen demnach werden.
    Danke Roswitha,
    Kathrin

    1. Wenn du ohne NZG nähst, bist du nicht mehr auf der originalen Nahtlinie. Das ist dann nämlich die Außenkante vom Stoff. Und dann hast du je nach Stelle ne mehr oder weniger große Abweichung in der Länge der (neuen) Nahtlinie. Geht einfach nicht übernander 😉 Das macht sich vor allem bei Kurven bemerkbar – also Armloch-Armkugel.

      Was wirklich egal ist: Ob du 1cm oder 1,5cm NZG anschneidest und dann mit dieser NZG auch nähst. 😉

      @Rosi: vielen vielen Dank für diesen Post!

  9. Vielen Dank für die Erklärung. Und das neue Ebook. Und für alles was du hier immer wieder für uns alle zur Verfügung stellst. Ich freu mich schon auf die Erklärung zum Mix von Trotzkopf und Kapuzenkleid. Das war nämlich mein erster Gedanke als ich den Trotzkopfschnitt gesehen hab, dass ich das gerne ausprobieren würde.
    Lg Christina

  10. Hallo Schnabelina,

    ein bisschen muss ich mich aber verteidigen…wenn ich ohne Nahtzugabe nähe, dann mache ich
    das nur bei den Seitennähten und den Schulternähten und nicht an der "Ärmelnaht". Ist das denn so falsch? 😉

    Liebe Grüße
    Sharon

    1. Liebe Sharon,
      das mag bei den Seitennähten ja noch hinhauen, wenn man Ärmel und Oberteile in einem Rusch zu näht.
      Aber an der Schulternaht kannst Du doch nicht einfach die Nahtzugabe weg lassen. So hast Du doch beim Einsetzen der Armkugel min 2 cm zuviel, vor allem, wenn die dann mit Zugabe angeschnitten wird.
      Was machst du damit? Einfach abschneiden?

      viele Grüße
      Britta

  11. Hallo Rosi. So ein Beitrag ist längst über fällig und ich finds toll von dir, dass du dich der Sache angenommen hast. Nur eins solltest du nochmal deutlicher klar machen (weil in den Kommentaren raus kommt, dass es nicht jeder verstanden hat, siehe den Anonymen Kommentar): Das Schnittmuster wird genau dann unproportional um 1cm verkleinert, wenn man die einzelnen Teile zusammen näht und dabei die nicht dazu gerechnete Nahtzugabe natürlich vom Schnitt weg nimmt.

    LG Florentine

  12. Danke für diese ausführliche Erklärung! Hätte ich das mal vor zwei Monaten schon gewusst! Da hab ich für meine älteste Tochter zum ersten Mal ein Shirt ohne Nahtzugabe genäht. Sie trägt 110/116, ihre Maße passen vom Umfang her aber eher in 98/104. Also dachte ich, nähe ich 110/116 ohne Nahtzugabe. Katastrophe! Es passt gerade ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester, die kann es jetzt als Kleid tragen.

  13. Hihi, ertappt!;) Hab ich auch schon gemacht, allerdings – mehr durch Zufall als durch Wissen – nur an den Seitennähten, so dass der Pullover letztendlich trotzdem passt. Aber für die Zukunft ist das gut zu wissen, das war mir nicht klar!

  14. anscheinend hatte ich bisher immer Glück das es mir und den Kindern "mit ohne" Nahtzugabe gepasst hat?!
    Beim nähen passte es auch immer…. und das Ergebnis am Körper auch…

    1. Ja, so ist es. Es kommt auch ein bisschen drauf an, wie weit Du die Naht dann von der Kante entfernt setzt. Wenn sie nah an der Kante liegt fällt das Ergebnis nicht ganz so krass aus, aber es immer noch messbar.

      lg

      Rosi

  15. Hallo!
    Gleich vorweg, ich habe von Schnittkonstruktion keine Ahnung. Ich verstehe aber schon, was Du meinst. Wenn man einen Schnitt der mit Nahtzugabe genäht werden soll (also praktisch alle, außer die NZ ist bereits enthalten, das gibts ja auch) die NZ weglässt, verändern sich die Proportionen.
    Aber Deine Grafik hab ich nicht ganz verstanden. Denn ich zeichne ja nicht den Schnitt in 110 ab und schneide dann rundherum 1cm weg…So verstehe ich die Grafik nämlich… Entschuldige bitte, wenn ich da einen Knopf im Hirn hab, ist wohl doch schon etwas spät 😉
    glg und vielen Dank für Deine vielen tollen Schnittmuster!
    Carmen

  16. Vielen Dank liebe Rosi für diese Hinweise. Es ist schön, dass es mal jemand auf den Punkt bringt. Wenn man sich die Abstände zwischen den Größenlinien am gesamten Kleidungsstück anschaut, erkennt man ja auch schon, dass die nicht immer gleich sind. Von daher kann dies "mal eben ohne NZ nähen" nicht hinkommen, denn da lässt man ja dann überall 1 cm weg. Ich ändere, sofern es sein muss, mit Hilfe des Buches "Der große Fotoguide für die perfekte Passform" vom Stiebner Verlag bzw. "Schnittvorlagen entwerfen und abwandeln" vom Haupt Verlag. Beide Bücher sind hier sehr hilfreich. Bei meiner Tochter hat allerdings immer alles gepasst, deine Größen sind richtig toll gradiert und wenn es mal nicht hinhauen würde, hätte ich die größere Größe genäht, Ärmel umgeklappt, fertig 🙂 das Kind wächst da schon rein.

    LG Katrin

  17. Guten Morgen, also das finde ich super interessant und für mich, die das Nähen zwar in der Schule im Rahmen der Hauswirtschaftslehre hatte, aber nie wirklich über ein Anfängerniveau hinausgekommen ist, sind das total hilfreiche Tipps. Bitte mehr davon. LG bjmonitas

  18. Liebe Schnabelina,
    ich nähe zwar nie ohne Nahtzugabe, fand deinen Beitrag aber trotzdem sehr erhellend und danke dir für die tolle Erklärung.
    Überhaupt muss ich mal loswerden, dass dein Blog echt klasse ist. Vielen Dank für die Mühe!
    Liebe Grüße
    Hidda v. BaeNäht by Baelan

  19. Liebe Rosi,

    danke dass du das mal zur Sprache gebracht hast. Mir geht es auch sehr oft so wie dir, wenn ich irgendwo höre, dass jemand einfach nur die Nahtzugabe weglässt, obwohl ich mit der Schnitttechnik gar nicht so bewandert bin. Früher wurde uns das aber in dem Schule auch noch erklärt wieso und weshalb das keine optimale Lösung ist.

    Wer sich aber die Zeit nimmt und mal Mr. Google fragt, findet ganz viele Seiten wo erklärt wird, wie man ein Schnittmuster korrekt vergrössert oder verkleinert oder wie man ein Schnittmuster anpasst, dass es zur jeweiligen Figur passt. Zudem gibt es ja auch Bücher, die diese Thematik näher erläutern.

    Ich hoffe somit, dass dein Posting einigen die Augen geöffnet hat :o)

    Liebe Grüsse
    Doris

  20. Liebe Rosi,
    vielen Dank, dass du dir so viel Mühe und vor allem Zeit nimmst, das Thema hier mal zur Sprache zu bringen. Ich bin neulich auf ein Video bei YouTube gestoßen, wo jemand deine JaWePu näht und es auch nicht so genau mit der Nahtzugabe nimmt…. mir rollen sich die Augen, wenn ich das sehe…. vielleicht hast du ja "Lust" mal reinzuschauen? http://www.youtube.com/watch?v=81e6zX83PmQ
    Ich bin jedenfalls schon wahnsinnig gespannt auf die Kombi-Möglichkeiten Kapuzenkleid und Trotzkopf.
    Hab ganz lieben DANK für dein neues FreEbook – meine kleine Maus ist gerade wieder "über Nacht" gewachsen und braucht dringend Nachschub… da kommt der Trotzkopf doch gerade zur rechten Zeit.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag und ganz liebe Grüße
    Jana

  21. Ich finde das ganz toll was du machst!!! Und ich freue mich schon riesig auf die nächsten Teile 😀

    DANKE!!!!!

    Für deine ebook!!!! Die sind so toll! Und auch für deine tollen Posts! Es ist schön hier zu lesen was du schreibst!

  22. O ich danke danke danke dir.
    Aus vollstem Herzen.
    Besser kann man es nicht schreiben.
    Ich habe die Freiheit besessen und es mal in meiner FB Gruppe verlinkt ( dort werden Ottobre Schnitte als Sew Along genäht)

    Ich bekomme immer Puls wenn ich das lese aber du milderst ihn gerade. Danke nochmals 😀

    1. Besonders lustig wird es bei nicht dehnbaren Stoffen.
      Nehmen wir eine Hose mit 4 Teilen: man lasse bei jedem Teil seine eigene NZ weg, sagen wir mal 0,75 cm. Das sind am Ende 3 cm weniger Umfang.
      Bei Jersey mag das noch gehen, aber liebe Muttis: näht mal eure Jeans 3 cm enger.
      hihi.

      Die NZ ist der Stoff der rechts neben der Naht ist und den man auch braucht. Genäht werden soll quasi immer genau da, wo die Schnittmuster Linien sind! Und es kann doch keiner direkt an der Schnittkante nähen. Das geht nur, wenn man Stoffe einfasst.

  23. Es ist totaler quatsch zu sagen, ich näh dann mal ohne Nahtzugabe! Da gebe ich voll und ganz Recht!

    ABER: Es gibt so schusselige Menschen wie mich, die das Schnittmuster aufstecken und dann vollkommen gedankenverloren anfangen, an dem Schnittmuster entlang auszuschneiden… Ja, ich ärgere mich sehr oft und schneidere viel für Freundinnen, mit kleineren Kindern als meine 😉

    DESHALB: Integriert doch einfach schon die Nahtzugabe in das Schnittmuster!!! Diese Schnitte sind toll! Außerdem muss man nicht immer noch darauf achten, dass hier eine Nahtzugabe hin gehört, da aber nicht und wie mache ich den Übergang?!? Mir fällt es nunmal so schwer…

    Ich bin keine gelernte Schneiderin und ich finde es ganz toll, dass es Muttis gibt, die sich so herzlich um einen Blog kümmern und eine Büro-Mutti wie mich, teilhaben lassen, an den Freuden des Nähens! Großen Respekt und viel Erfolg weiterhin!!

    1. Hallo,

      das ist einfacher gesagt als getan. Ich müsste dann doppelt gradieren (ich habe ja kein Programm, dass das für mich macht) und dann wird es sehr schwer Änderungen vorzunehmen. Dazu müsste dann die Nahtzugabe eingezeichnet sein, und dann wird es bei den Mehrgrößenschnitten sehr unübersichtlich.

      lg

      Rosi

  24. Huhu, Anybell spricht mir aus der Seele. Bin halt noch blutige Anfängerin, dann kam noch eine späte Uhrzeit dazu und schwupps, Nahtzugabe vergessen. Heul! Bei einem anderen SM hatte ich die auf Papier schon mit ausgemessen und da konnte ich einfach am Rand entlang. Nun die Frage, kann ich das noch irgendwie retten? Als kleinere Größe kann ich es ja evtl. noch einem anderen Kind anziehen.
    Glg
    Mel

    1. Aalso, habe es nun insoweit gerettet, daß ich die vergessene Nahtzugabe abgezogen habe (ich brauche ja auch eine für einen kleineren Schritt) und dann geschaut habe, auf was für eine Größe ich dann komme. Letztendlich kam statt 92 dann 74 bei raus. Das wird halt dann mein "Probestück" ;-). Soweit zu der Überschrift oben, mal eben ohne Nahtzugabe zu nähen. Hiermit bewiesen: das geht schief! Bilder gibt es auf meinem Blog: http://ninonos.blogspot.de/2014/03/nahtzugabe-vergessen-beim-1trotzkopf.html .
      Hm, klar, wenn man noch alle Nahtzugaben mit ins SM tun will, wirds unübersichtlich. Aber am Halsausschnitt ist ja ein Hinweis "Hier ohne Nahtzugabe", vielleicht kann man an den anderen Rändern ein Stoppschild hinmachen mit "Nahtzugabe nicht vergessen"? 😉
      Trotzdem bin ich nach wie vor begeistert, wieviel Mühe Du Dir machst und lasse den Kopf nicht hängen, wenn was schiefgeht. Man lernt ja dazu und wird achtsamer.

      Glg Mel

  25. Ich bin einfach zu blöd um mit Nahtzugabe zuzuschneiden. Versuche nur Schnittmuster inkl. Nahtzugabe zu kaufen. Bei meinem letzten Shirt war keine dabei und ich habe versucht mit dem Lineal überall 0,7 hinzuzufügen und das Shirt passte Hinten und Vorne nicht. Die nächsten 3 habe ich ohne geschnitten und sie passen super. Habe wohl einfach glück gehabt, das es gepasst hat.

  26. Dankeschön, für die geniale Aufklärung. Mir persönlich hilft das sehr <3 Ich war auch schon in Probenähen, wo mir empfohlen wurde, die Nahtzugabe einfach wegzulassen – Oo – und zwar von den Schnittmustererstellern. Natürlich habe ich das einfach so geschluckt…. Gut, dass ich mich eines besseren belehren lassen konnte und die liebe Sophie von Näähglück mich hier drauf gestupst hat <3 Bisher hatte ich immer viel Glück, da mein Sohn sehr schmal ist…. es ging sich immer gut aus….Aber ab heute, werde ich da wohl etwas schlauer ran gehen. Wenn man genau drüber nachdenkt, macht es natürlich auch Sinn <3 Dankeschöööööön <3

  27. Vielen Dank für die Erklärung.
    Vielleicht kann mir hier geholfen werden, möchte ein Babybody in der 50 nähen muss allerdings den Halsausschnitt auf einen Durchmesser von 22 cm bringen, wie könnte ich das anstellen? LG und vielen lieben Dank.

  28. Liebe Schnabelina,

    ich sag es mal ganz direkt: ich HASSE Schnitte ohne Nahtzugabe. Warum wird das überhaupt angeboten?
    Schnitte mit NZ: Ich übertrage die Aussenlinie auf den Stoff, schneide das aus und nähe das zusammen. Dann sind alle Kanten gerade!!

    Ohne NZ: auf den Stoff übertragen und sich eine NZ halbwegs gerade dazu ausdenken ist mega nervig und klappt nie gut. Alles wird schief und krumm. Und nein, ich nähe nicht auf dem Strich, das ist mir zu blöd und klappt auch nicht auf gegengleichen Stücken.

    Oder bin ich zu blöd?
    Warum werden Schnitte nicht mit UND ohne Nahtzugabe angeboten? Dann kann sich jeder das raussuchen was er lieber verarbeitet.

    1. Liebe Svenja,

      Wenn man die Schnitte so näht wie sie sind, ist es sicher praktisch. Schwierig wird es erst, wenn man Anpassungen machen möchte. Dann stört die Nahtzugabe. Du kannst aber bei Schnitten, die keine Nahtzugabe haben diese einfach auf dem Schnittmuster schon einzeichnen und dann mit Nahtzugabe ausschneiden. Das machen viele. Mich nervt die Nahtzugabe beim Ausschneiden eher. Ich habe mit der Zeit den perfekten 1cm Blick entwickelt. Da muss ich gar nicht mehr nachdenken und anzeichnen. Ist wirklich alles Übungssache. Deswegen gibt es bei mir nur bei Taschen eine eingezeichnete Nahtzugabe.

      lg

      Rosi

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