Tragejackeneinsatz “Tajo” Nähanleitung

Ihr braucht:

eine geeignete Jacke mit einem Markenreißverschluss
einen Reißverschluss der ca 10 cm kürzer ist als der Reißverschluss der Jacke und der sich problemlos einzippen lässt
1 Stück Wollwalk/Fleece ca. 50 cm breit und so lang wie der Tajo werden soll
1 ebenso großes Stück Nicki (oder einen anderen Stoff für innen)
Gummikordel
3 Kordelstopper

Zuerst zeichnet man an dem Reißverschluss ein Raster von 10 cm

das man auch auf die andere Seite überträgt:

dann wird der Reißverschluss eingezippt:

schnell das Kind in die Tragehilfe packen. Jetzt wird gemessen. Man fängt unten beim Zipper an und misst den Abstand zwischen den Markierungen. Die Markierungen helfen einem dabei, nicht schief zu messen.

Die gemessenen Zahlen dann aufschreiben. Das sieht ungefähr so aus:

00 (= beim Zipperanfang) 8cm Abstand
10 = 13 cm
20 = 19 cm
30 = 23 cm
40 = 29 cm
50 = 39 cm

Dann wird noch zusätzlich gemessen, in welcher Höhe die Nackenfalte des Babys ist und wo der Po zu Ende ist. Die Höhe markiert man am besten in einer anderen Farbe am Reißverschluss. Hier kommen später die Raffungen hin.

Bei dieser Jacke war der Po bei 5 cm und die Nackenfalte bei 43 cm (Höhe vom Zipperanfang gemessen)

Dann muss man noch den Überstand messen. Die meisten Reißverschlüsse fangen nämlich nicht ganz unten an, sondern erst einige Zentimeter danach.

Nach diesen Maßangaben zeichnet man sich am besten ein Schnittraster. Zu den Abständen zwischen den Markierungen rechnet man zu jeder Zahl 8 cm  für den Größenzuwachs die Nahtzugabe  und  die Bequemlichkeit hinzu. Also:

00 (= beim Zipperanfang) 8cm Abstand + 8 cm
10 = 13 cm + 8 cm
20 = 19 cm + 8 cm
30 = 23 cm + 8 cm
40 = 29 cm + 8 cm
50 = 39 cm + 8 cm

Zum Überstand muss man ebenfalls noch 1,5 cm Nahtzugabe hinzu rechnen.

Der Tajo sollte mindestens bis zur Oberkante der Ohren des Kindes gehen. So kann man bei Wind einfach den Einsatz hochzippen und das Kind hat eine windgeschützte Höhle. Bei kleineren Babys sollte man  die Abstände zwischen Po und Nackenfalte etwas länger gestalten, damit der Einsatz auch später noch passt.

Der Abstand von der Nackenfalte zum Po sollte zwischen 36 – 38 cm sein und von der Nackenfalte zur Oberkante 12 -15 cm.

Die roten Strecken müssen nachher an der Seite gemessen werden, da durch die Schräge die Strecke außen länger ist als in der Mitte (bei dem Rest ist das aber unerheblich, deshalb kann dort von der Mitte gemessen werden.

Dann überträgt man das Raster auf den Stoff (wer sich unsicher fühlt, kann auch ein richtigen Schnitt herstellen)
Dazu den Stoff falten (die Abstände müssen dann halbiert werden!!!), unten mit dem Überstand+Natzugabe anfangen, dann das 10cm-Raster anzeichnen und dann die halbierten Abstände eintragen.

Wichtig ist hierbei, dass die Nacken-, Pofalte und Kopfoberkante nicht am Stoffbruch gemessen werden sondern in der Schräge, wo nachher der Reißverschluss hinkommt. Das Maßband nicht unten anlegen, sondern erst nach dem Überstand.

Bei der Kopfoberkante noch eine Nahtzugabe von 1,5 cm hinzu zeichnen. Dann eine schöne Rundung an der Kopfoberkante zeichnen. und den Schnitt ausschneiden.

Aus dem Futterstoff das Schnittteil ausschneiden und die Markierungen für Nacken- und Pofalte übertragen. Hier kommen auf dem Futterstoff  mit 3 cm Abstand von Rand Knopflöcher (wer hat nimmt runde Knopflöcher). Hier werden später die Gummikordeln zum Raffen durchgefädelt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte kann die Knopflöcher auch später nähen. Dazu das Schnittteil soweit zusammen nähen, dass es sich einzippen lässt. Dann kann man direkt am Kind die Po- und Nackenfalte markieren. Dann ist zwar das Knopfloch nähen etwas schwieriger, weil die Schnittteile schon verbunden sind und man eng am Reißverschluss nähen muss, aber es ist immer noch gut möglich.

Dann wird der Reißverschluss eingenäht. Dazu ihn rechts auf die rechte Seite des Oberstoffes legen. Dabei nicht den Überstand+Nahtzugabe vergessen.

Dann wird der Nickistoff mit der rechten Seite auf den Oberstoff gelegt.

Den Reißverschluss am Rand mit Stecknadeln feststecken. Ich würde Euch dringend raten, die Reißverschluss auch fest zu heften, da sich sowohl Wollwalk als auch Nicki beim Nähen sehr dehen (noch dazu unterschiedlich).

Dann mit Zickzackstich die beiden Stoffe mit dem Reißverschluss am Rand vernähen. Ich nähe Reißverschlüsse gerne auf diese Weise ein. Die Stoffe sind gleich versäubert und man kann sich dann später darauf konzentrieren den Reißverschluss schön einzunähen, ohne das dieser immer wegrutscht.

Jetzt kann man den Tajo schon mal wenden und einzippen (wer die Knopflöcher vorhin nicht eingenäht hat, sollte jetzt schnell noch mal sein Kind einbinden die Abstände direkt auf dem Stoff markieren und die Knopflöcher auf dem Nickistoff nähen)

Den Tajo mit sich selbst zusammen zippen. So kann man sehr gut die Knopflöcher auf die andere Seite übertragen. Hier wird dann nämlich die Gummikordel fest genäht. Dazu einfach eine Stecknadel hineinstecken und den Tajo wenden. An der Stecknadel die Gummikordel annähen (ganz am Rand, wo man den Reißverschluss eingenäht hat).

Das macht man bei der Po- und Nackenfalte und ganz oben beim Kopfabschluss. Den Kopfabschluss dazu schön sauber abschneiden, das Knopfloch für die Kordel nähen und die Gummikordel auf der anderen Seite fest nähen.

Dann den Tajo an der Kopfkante zusammen nähen und versäuberen.
Der Reißverschluss ist bisher ja nur mit Zickzackstich zusammen genäht worden. Jetzt mit einem normalen Geradestich den Reißverschluss richtig einnähen. Dabei den Tajo auch unten am Überstand zusammen nähen. Eine Wendeöffnung lassen.

Die Gumikordel durch die Knopflöcher nach innen fädeln und den Tajo wenden.

Jetzt an der Po- und Nackenfalte oberhalb und unterhalb der Gummikordel absteppen. So hat man einen Tunnel in der die Kordel läuft. Dabei aufpassen, dass man die Kordel nicht mitnäht. Ich zeichne mit dazu mit dem Lineal eine Linie, damit ich nicht schief nähe.

An der Kopfkante oben den Tajo schmalkantig absteppen und ebenfalls einen Kordeltunnel nähen.

Zum fertig stellen die Tajo ringsherum schmalkantig absteppen. Dabei wird unten beim Überstand die Wendeöffnung verschlossen.

Die Kordelstopper einziehen und den Tajo raffen.

Den Tajo in die Jacke einzippen – fertig!!!!!

Ich wünsche Euch viel Spaß beim nach nähen. Bitte entschuldigt die nicht immer ganz perfekten Fotos. Schwarz ist einfach besch…. zu fotografieren. Vor allem spät abends im Kunstlicht!!!!

Ideen für das Zip-Utensilo

Man kann das Zip-Utensilo natürlich nicht nur in Würfelform herstellen. Für die Seitenteile kann man beliebige Maße nehmen und so z. B. einen Schuh-Utensilo machen.

Wie ihr das Schnittmuster dafür herstellen könnt, seht ihr hier:

Also Schuhe hinstellen und messen: Länge = A, Breite = B, Höhe = C

Mein großes Utensilo mit dem Loch ist inzwischen nicht mehr in meinem Besitz. Mein Sohn hat es sich unter den Nagel gerissen, dort sind jetzt seine Bälle drin. Mit dem Loch kann er immer mal schnell einen hervorzaubern. Das ist bei uns wirklich der Hit. Das Loch ist so groß, dass nur der Arm durchpasst. So wird das ganze auch zum Fühlerlebnis! Also für Kim-Spiele einfach super als Zubehör geeignet!

Zwergenblaumann – ich habs schon wieder getan!

Am liebsten ziehe ich meinem Sohn einen Overall an. Da rutscht nix hoch, wenn er mal wieder stundenlang getragen werden will und das Bäuchlein wird nicht kalt, wenn er durch die Wohnung robbt und alles unsicher macht. Auch beim wickeln ist alles schnell an- und ausgezogen. Bis Größe 68 wird man in den Geschäften meistens noch sehr gut fündig.

Ab Größe 74 findet man vielleicht noch Strampler und dann wird es aussichtslos. Es gibt eigentlich nur noch “Erwachsenenklamotten im Miniformat”. Das möchte ich meinem Baby nicht antun. Die Hosen drücken und die Oberteile rutschen hoch. Nicht so angenehm, wenn man den ganzen Tag auf dem Boden verbringt.

Also bleibt nur noch die Möglichkeit, sich an die Nähmaschine zu setzen. In der Ottobre wurde ich dann auch schnell fündig: Der gezeigte Overall war aus Jersey und wurde geknöpft. Dies fand ich nicht so praktisch, also änderte ich ein bisschen ab. Der Overall bekam einen Nahtreißverschluss (die sind schön weich und sehen gut aus), wurde aus Nicki genäht und bekam zur Krönung eine Zipfelkapuze, die ich von einem anderen Modell derselben Kollektion “klaute”.

Nachdem der erste Overall fertig war nähte ich noch eine freche Bauchtasche drauf. Hier ein paar Impressionen:

 

Der Zwergenblaumann wurde schnell zum Lieblingskleidungsstück. Vor allem die Kapuze ist toll, wenn man mal eben nach draußen muss. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin kann ich mir die Jacke sparen. Im Maxi Cosi reicht es, die Kapuze aufzusetzen und die Beinchen mit einer Decke zu schützen.

Es blieb natürlich nicht bei einem Overall. Nach kürzester Zeit kam noch ein rot-blauer dazu.

Gestern konnte ich es nicht lassen noch einen zu nähen. Diesmal in hellblau-dunkelblau. Statt der Tasche habe ich diesmal eine Applikation gewählt.

Das nähen hat wieder total Spaß gemacht. Ich habe etwas über 3 Stunden gebraucht. Für die Applikation habe ich das erste mal meine neue Goldzack-Folie verwendet. Das ging sooo einfach! Da wird das applizieren selbst auf Nicki zum Kinderspiel!

 

 Eins ist sicher: Das war bestimmt nicht mein letzter Anzug. In Größe 86 werde ich ihn auch noch ein paar mal nähen!